Diabetische Fußbehandlungen


Kann man als Diabetiker den diabetischen Fuß verhindern?

Ja, denn wer einige einfache Regeln beachtet, senkt sein Risiko für diabetischer Fuß erheblich.

Meine Aufgabe als medizinische Fußpflegerin ist, gerade beim diabetischen Fuß, eine sehr sorgsame Pflege zur Vorsorge und Behandlung.

Zu meiner täglichen Praxis zählen:

• Schneiden und Feilen der Fußnägel
• vorsichtiges Entfernen von Hornhaut
• Behandlung von Hühneraugen, Blasen, Schwielen und ähnlichem
• Mitbehandlung bei Fußpilzerkrankungen
• spezielle Hautpflege (Cremes, Sprays, Schäume)
• fachgerechte Wundversorgung (in Zusammenarbeit mit einem Arzt)
• Fußbäder und -massagen
• ausführliche Beratung bezüglich der Eigenpflege zu Hause
• Tipps für das richtige Schuhwerk





Mit den folgenden Maßnahmen aus Hygiene, Vorsorge und Alltagsverhalten schrumpft das persönliche Risiko:

• Nichtraucher haben die besseren Karten.

• Meiden Sie starke Hitze. Tragen Sie warme Socken gegen kalte Füße.

• Verwenden Sie keine Wärmflasche oder Heizkissen.

• Die Neuropathie könnte die Hitzeempfindung stören, sodass schwere Verbrennungen drohen.

• Das Innere der Schuhe muss stets glatt und weich sein.

• Überprüfen Sie das täglich, um Wunden und Druckstellen zu vermeiden.

• Socken sollten guten Sitz und Tragekomfort haben.

• Schuhe ohne Strümpfe sind tabu.

• Neue Schuhe müssen immer bequem sitzen.

• Der Fußrist ist häufig Angriffsort für falsch geschnürte Schnürsenkel.

• Binden Sie die Schnürsenkel nicht kreuzweise. Das vermindert den Druck auf den Fußrist bei diabetischer Fuß.

• Kein Barfußlaufen, da Verletzungsgefahr zu groß ist.

• Füße und Zehenzwischenräume täglich auf Blasen, Risse und Kratzer untersuchen. Auch die Fußsohlen gehören dazu; ein Spiegel kann helfen.

• Zehen sind täglich zu waschen und gut zu trocknen, um Pilzinfektionen vorzubeugen.

• Die Haut eincremen ist hilfreich, aber nicht zwischen den Zehen.

• Verwenden Sie ein Thermometer, um die Wassertemperatur in einem Fußbad richtig einzuschätzen.

• Chemie gegen Hornschwielen oder Hühneraugen ist tabu.

• Beim Nagelschneiden immer gerade abschneiden. Gerade beim Nagelschneiden kann es schnell zu Verletzungen kommen, die aufgrund der bestehenden Neuropathie im diabetischen Fuß nicht bemerkt werden.

• Die Fußpflege gehört deshalb in die Hände eines/einer Fußpfleger/in. Weisen Sie darauf hin, dass Sie als Diabetiker unter Durchblutungsstörungen leiden, und lassen Sie Ihre Füße regelmäßig auch ärztlich untersuchen.



Fazit:
Diabetischer Fuß - bei frühzeitiger Behandlung ist eine Heilung möglich.


Chronische Wunden und andere Formveränderungen an Füßen von Diabetikern können eine schwere und durchaus zu fürchtende Komplikation eines Diabetes mellitus sein. Bei etwa einem Viertel aller Diabetiker entsteht im Laufe des Lebens ein Fußgeschwür. Auch heute noch hält sich der Volksglaube, dass solche Geschwüre nicht mehr verheilen würden. In der Tat ist es so, dass sie länger brauchen, um wieder abzuheilen, es aber auch auf andere Faktoren ankommt, um dies zu erreichen.

Wird optimal therapiert und werden alle heute verfügbaren Behandlungsmöglichkeiten (wirkungsvolle Entlastung, Verbesserung der Durchblutung, engmaschige Wundbehandlung u.a.) eingesetzt, so kann die Erkrankung „diabetischer Fuß“ mit sehr hohen Erfolgsquoten geheilt werden. Dies gilt möglicherweise ebenso nicht selten für bereits seit Jahren bestehende Wunden. Für den Erfolg kommt es jedoch auch auf die enge Zusammenarbeit von Diabetologen, Gefäßchirurgen, Angiologen, Radiologen und Chirurgen, von Infektiologen und nicht zuletzt von Fußpflegern und Orthopädieschuhmachern an.

Quelle © by Herausgeber und Deutscher Verlag für Gesundheitsinformation GmbH 2008 - 2017



(c) 2021 med. Fußpflege & Nagelpflege Madina Allebrand • Webkonzept www.imdialog-marketing.de

Diese Seite drucken